Die Wallanlage Karlsschanze nordöstlich von Borlinghausen ist eine der größten und schönsten vorgeschichtlichen Burgen Westfalens. Sie besteht aus einem insgesamt drei Kilometer langen System mehrerer Wälle. Die Kernanlage selbst weist eine Größe von acht Hektar auf. Der bis zu vier Meter hohe Hauptwall war ursprünglich von einer ebenso hohen Mauer aus Sandstein gekrönt. Von der Bebauung konnten nur wenige Fundamente nachgewiesen werden. Die Wälle und auch die Senke über der ehemaligen Burgquelle sind heute noch zu erkennen.
Die Anlage stammt wahrscheinlich aus der sächsisch-karolingischen Zeit. Ihren heutigen Namen Karlsschanze erhielt sie erst im 17. Jahrhundert unter der wohl fälschlichen Annahme, dass Karl der Große die Burg baute, um sich gegen die Sachsen zu verschanzen. Vorher führte sie den Namen Behmburg.
Die Anlage diente sehr wahrscheinlich – wie ähnliche Anlagen auch – in unruhigen Zeiten als Fluchtburg für die umliegende Bevölkerung, die durch Gräben, Stein- und Erdwälle geschützt war. Die strategisch günstige Lage am Schnittpunkt des alten Eggeweges und der Passstraße von Kleinenberg nach Willebadessen lässt auch in späterer Zeit eine Kontrollfunktion vermuten.
Der Ringwall umschließt eine ovale, 350 x 250 Meter große Kuppe, die durch weitere mächtige Vorwälle und Gräben geschützt wurde. Die Fundamente einer Mauer, die auf dem Hauptwall errichtet war, sind noch heute gut nachweisbar.
Mit ihrer Größe und einer Gesamtlänge der Wälle von fast 3 Kilometern entsprach die Karlsschanze ihrer wichtigen Lage am Schnittpunkt des alten Eggeweges mit dem bequemen Pass Kleinenberg-Willebadessen (Sintfeld-Wesergebiet).
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Quellenhinweis:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Fotos: Stefan Köneke